Bei Kefir (vom türkischsprachigen Wort köpürmek = schäumen) handelt es sich um ein eher dickflüssiges, kohlensäure- und leicht alkoholhaltiges Milchgetränk, das ursprünglich aus dem Nordkaukasus und Tibet stammt.
In diesen Hochgebirgen wird er seit hunderten von Jahren von Generation zu Generation weitergeben. Viele Experten schreiben die hohe Lebenserwartung der dort lebenden Menschen unter anderem dem intensiven Genuß des Kefirs zu. Fast jeder trinkt dort das in Schafsmilch angesetzte Kefirgetränk, welches Vitalität und Lebensfreude auch im hohen Alter verspricht.
Kefir entsteht durch einen Gärungsprozess, typischerweise durch Milchsäurebakterien wie Lactobacillus acidophilus, Hefen wie Saccharomyces kefir und wenig Essigsäurebakterien. Daneben gibt es noch den Wasserkefir, ein Getränk, das auf der Vergärung von Zucker in wässriger Lösung basiert. Kefir ist neben Choormog eines der wenigen Milchprodukte, bei deren Herstellung Hefepilze eingesetzt werden
Den echten Kefir gibt es übrigens nicht in Geschäften zu kaufen. Bei den Produkten aus dem Handel findet sich nämlich auf dem Etikett immer der Namenszusatz "Kefir mild". Das bedeutet, dass er nicht mit Hilfe des Original-Kefirpilzes produziert wurde. Die Molkereien hätten mit dem Original-Kefirpilz in der Großproduktion enorme Schwierigkeiten. Deswegen verwenden sie leichter zu handhabende Kulturen.
Der Milchkefir wird umgangssprachlich auch oft Tibetanischer Pilz genannt. Das ist in Bezug auf seine biologische Zusammensetzung richtig, denn der Tibetanische Pilz besteht aus den gleichen Mikroorganismen wie der Milchkefir. Trotzdem wird in der Literatur/Internet der Name Milchkefir häufig für kaukasische Kulturen und der Name "Tibetanischer Pilz" für Kulturen aus dem Tibet verwendet. Auf Grund der biologischen Gleichheit läßt sich die genaue Herkunft einer Kefirkultur nicht mehr nachweisen. Wenn man also kaukasischen Milchkefir sucht, dann ist mit einem Tibetanischen Pilz genauso gut bedient. (und umgekehrt)
Erst Mitte der 90er Jahre wurde der originale Kefir wieder in unseren Breiten populär. Viele versuchten sich auch mit den in einigen Bio-Geschäften angebotenen Milchkefirfermenten. Diese sind aber nicht identisch mit dem original Kefir. Bei richtiger Pflege erzeugt eine Milchkefirkultur immer Nachwuchs, und ist so theoretisch unsterblich.
Seit vielen Jahren erfreut sich das im Kühlregal unserer Supermärkte erhältliche Kefirgetränk großer Beliebtheit und ist (auch wenn es "nur" milder Kefir ist) eine gesunde Alternative zu den vielen übersüßten und aromatisieren Milchkprodukten welche immer mehr unser Leben bestimmen.
Dem Kefir werden umfangreiche Heilkräfte nachgesagt, er ersetzt jedoch keine gesunde Lebensweise und schon gar nicht den Gang zum Arzt.
Unten aufgeführte Herstellung bezieht sich auf eine Milchkefirknolle für ca. 200ml. Sollten man mit einem größeren Pilz arbeiten, müssen die Zutaten entsprechend zu vervielfacht werden.
Für die Herstellung von 200ml Milchkefirgetränk
1 Milchkefirknolle für ca. 200ml
200ml H-Milch (oder Frischmilch)
1 Schraubglas für mind. 200ml (Marmeladenglas, Joghurtglas, ...)
1 grobes Sieb
1 Trichter
1 Aufbewahrungsgefäß für mind. 200ml
Anleitung
Das Schraubglas mit ca. 200 ml Milch füllen
Die Kefirknolle dazu geben
Das Schraubglas luftdicht verschließen (Deckel fest aufschrauben)
Das Glas für ca. 1-2 Tage an einen dunklen Ort mit Zimmertemperatur stellen
Das entstandene Kefirgetränk durch ein grobes Sieb in das Aufbewahrungsgefäß gießen und die zurückbleibende Kefirknolle mit warmen Wasser kurz ab abspülen
Nun startet man wieder von vorne
Tipp: Nur Plastiksiebe und Plastiklöffel verwenden. Metalle können hemmend auf Mikroorganismen wirken, wenn sie als Ionen in sie eindringen können .
------------------------------------------------------------------Text und Bilder dieses Beitrags stammen aus dem Artikel Kefir der freien Enzyklopädie Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki) und stehen unter der GNU Free Documentation License. Die Liste der Autoren ist in der Wikipedia unter dieser Seite verfügbar.
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